Gedichte

Hier kommen ein paar Gedichte von mir! Viel Freude 😀

Christians Gedichte

Das Mäuschen lernt eine Lektion

Das Mäuschen sagt zum Mäuserich:
„Ich habe Hunger, spute dich
Und kaufe was zum Essen ein
Ein bisschen Käse, das wär fein!“
Der Mäusemama ist das recht
Nur der Ton, der scheint ihr schlecht:
„Dein Mauspapa, der Mäuserich
Tut doch, was er kann für dich
Jetzt zu sagen, spute dich
Das, liebe Maus, ist unhöflich!“

© 2003 Christian Herrling

 

Was ist das?

Ganz leise zieht es durch die Welt
Von einem Mund zum Andern
Schon ist nichts mehr, was es hält
Es hört nicht auf zu wandern
Ganz plötzlich steckt es alle an
Und man sieht rote Zungen
Ein „Uuuaahh“ hör ich dann und wann
Das Gähnen streckt die Lungen

© 2003 Christian Herrling

 

Das Niesen

Eben hier, jetzt schon dort
Rundherum, ich seh es flitzen
Mal ganz leise, dann mit Effort
Es krabbelt doch durch alle Ritzen
Doch was war das? Ist es jetzt hier?
Gar schnell muss ich dann fliehen
Aus dem Stuhl und durch die Tür
So weit schon ist’s gediehen
Puh, denk ich, hab’s grad geschafft
Als es auch schon mächtig pafft
Meine Nase brüllt „Hatschi!“
Vergeblich war die Liebesmüh

© 2003 Christian Herrling

 

Wintergedicht

Im Winter die Bäume
Vergolden sich weiß
Der Schnee schluckt die Schritte
Die Welt wird ganz leis
Die Flocken, sie fallen
Dem Erdboden zu
Gespräche verhallen
Endlich ist Ruh!

© 2003 Christian Herrling

 

Die Reise der Meise

Eine Meise, ganz weise
Unternimmt eine Reise

Zuerst nach oben, das ist zu loben
Denn droben kann sie richtig toben

In Saus und Braus geht’s geradeaus
Hinaus, hinaus, nur weg von zu Haus

Der Jäger heißt Ole und steht auf der Mole
Er sieht eine Dohle und schießt die Pistole

Die Dohle geknickt, die Meise erschrickt
Der Jäger erblickt sie und nickt

Pistole hoch, die Meise davor, Ole schießt aus vollem Rohr
Die Meise ruft „Tor“, denn der Schuss ging ins Moor

„Das war’s wohl für heute, denn weg ist die Beute“
Der Jäger sucht’s Weite und geht unter die Leute

Die Meise unterdessen sucht was zu Essen
Sie fliegt kreuz und quer und landet in Hessen

Ein Bächlein klein, viele Würmerlein
„Ach, das ist fein, hier sei mein Heim“

Die Meise, ganz weise
Ist am Ende der Reise

© 2003 Christian Herrling

 

Mit Dir

Ich möchte gerne ganz kindlich klein
Des Lebens Gedanken erfassen
Federleicht in hellem Schein
Den Boden des Glases verlassen
Gebeutelt vom Winde und doch felsenfest
Will ich auf Dich allein schaun
Getragen von Liebe, in Aussicht ein Fest
Will ich gehn und Dir vertraun

© 2003 Christian Herrling

 

Schnecki

Der Friedrich war ein großer Mann
Für Gerta war er Supermann
Doch war ihr Häuschen viel zu klein
Er stand nur draußen, kam nicht rein
Am Ende aber löste sich
Das Problem, denn es fand sich
Ein Platz in seinem Holzregal
Ihr Schneckenhaus fand’s ideal

© 2004 Christian Herrling

 

Der gute Hirte und das Schaf

Ein Schaf auf einer Wiese
Verirrt und ganz allein
Es träumt, da sei ein Riese
Und der ist gar nicht fein

Breite Schultern und ein Schwert
Und eine Rüstung, die laut klirrt
So rennt er auf den Hirten zu
Der Hirt jedoch ist voller Ruh

Im hohen Bogen fliegt der Stein
Und Goliath sinkt nieder
Es trifft ihn in den Kopf hinein
Der David ist der Sieger

Ein Schaf, dass sich verirrte
Klein, doch nicht allein
Denn der gute Hirte
Wird immer bei ihm sein

© 2003 Christian Herrling

 

Der Frosch in der Volksschule

Watschel, pitsch, patsch durch die Tür
Knartsch und Quak, jetzt ist er hier
10 Hüpfer noch, dann ist er da
Auf dem Stuhl? Das ist doch klar!

Fast schrecklich, zumindest sonderbar
Beim Melden nimmt ihn keiner wahr
Ganz plötzlich kreischt ein Mädchen auf
„Igitt, ein Frosch, da sitzt er drauf!“

Ein anderes, gar hübsches Fräulein:
„Ach bitte, gib ihn auch mal mir“
Und rasch drückt sie ein sanftes Küsslein
Auf das grüne Ungetier

Der Atem stockt bei jedermann
Auch jede Frau steht wie im Bann
Denn jeder weiß, das dann und wann
Ein Frosch zum Prinze werden kann

Na, was meint ihr, kommt der Prinze
So wie das Huhn kommt aus dem Ei?
Ach, wie ich jetzt lach und grinse
Denn das ist doch einerlei

© 2003 Christian Herrling

 

Die Katze steckt fest

Das Mäuschen sah die Mieze kommen
Und huschte schnell ins kleine Loch
Das Miezchen hatte abgenommen
Doch zu dick war sie dennoch

Und so sehr sie sich auch presste
In das Loch kam sie nicht rein
Das Mäuschen lachte: Feste, feste!
Leider war das Loch zu klein

Voller Ärger rennt das Kätzchen
Weit zurück bis an die Wand
Rasend schnell laufen die Tätzchen
Das Mäuschen ist ganz angespannt

Bis zur Hälfte kommt die Katze
Durch das Loch, dann steckt sie fest
Ergreift die Maus mit ihrer Tatze
Ha, dir geb ich jetzt den Rest!

Da irrst du aber, sagt die Maus
Hier bist du gefangen
Willst du aber lieber raus
Dann geht das nur zusammen!

Ich stecke fest, du hast ganz recht
Doch was kannst du schon machen?
Lass mich erst los, das Mäuschen lacht
Ich bin gut in solchen Sachen

Kurz gesagt und schnell getan
In das Näschen greift der Zahn
Die Katze macht ‘nen Rückwärtssprung
Der Schreck, der gab ihr mächtig Schwung

© 2003 Christian Herrling

 

Über die Lyrik

Gedichte hier, die Lyrik da
Gewählte Wort, Reimschemata
Paar- und Stab-, auch andrer Reim
Fallen mir nur schwerlich ein
Doch auch die Metrik
Gehört zur Lyrik
Ganz zum Schluss noch Jodelei
Denn ohne Inhalt gibt’s Geschrei

© 2003 Christian Herrling

 

Lyrisches Wirrwarr

Grün ist der Fisch
Und blau die Tomate
Rosig die Welt
Durch deren Brille ich starrte
Wirklichkeit wird Illusion
Das Eine ist das Andre schon
Wir lesen den „Spinner“
Er wird immer schlimmer
Subjektiv ist die Mehrdeutigkeit
In meinem Gehirn wird sie Wirklichkeit

© 2003 Christian Herrling